«Salute!»

Text von Jessica Wirth
Bilder von Jessica Wirth

Es ist eine fröhliche Gesellschaft, die vom Seebistro zum Hotel, über das Wirtshaus hin zum Grillrestaurant schlendert: Apéro, Vorspeise, Hauptgang und Dessert begleitet von passenden Weinen. Wir fachsimpeln, geniessen und lachen herzlich.

Wir treffen uns im LUZ, um den kulinarischen Streifzug durch die Betriebe der Tavolago zu beginnen. Mit einigen Häppchen am Seeufer stimmen wir uns ein. Drüben im Kleinstadt-Quartier serviert die Taube Traditionelles. Den Abend werden wir bei Grill und Feuer im Ampersand ausklingen lassen. Zwischen den Gängen sorgt ein Spatziergang für frische Luft und neuen Appetit. David Delea, welcher aus dem Tessin angereist ist, um einen Workshop über Weine zu geben, begleitet uns.

David delea 3 beilage tavolago ag luzern

Die Zusammenarbeit zwischen dem Weingut Delea aus Losone und der Tavolago begann vor etwa 10 Jahren. Damals suchte das Unternehmen gezielt nach Produzenten, mit denen lange persönliche Partnerschaften etabliert werden konnten. Geschäftsleiter Fredy Wagner erinnert sich: «David kannte und schätzte ich bereits. Wir besuchten das Gut und verstanden uns auch auf der geschäftlichen Ebene. Die Zusammenarbeit ist unkompliziert und herzlich.» Mittlerweile führt die Tavolago in all ihren Betrieben Deleas Weine und bringt so das Tessin in die Innerschweiz. Heute Abend werde auch ich sie kennenlernen: bei einem Rundgang durch Tavolago Betriebe.

    David delea 1 beilage tavolago ag luzern

Edle Tropfen

Die Geschichte des Weinguts Delea beginnt 1983. Angelo Delea, der Vater von David, führt Gastronomiebetriebe, ist Sommelier und reist oft nach Bordeaux zur Inspiration. Eines Tages trifft er während einer Führung im Chateaux Beychevelle auf zwei leere Eichenfässer, welche er kurzerhand in die Schweiz importiert. Darin will er Merlot veredeln, um ihn seinen Gästen auszuschenken. Delea hat die Rechnung jedoch ohne seinen Keller gemacht: Die runden Fässer bleiben in der schmalen Tür stecken. Anstatt zu zaudern, schlägt er kurzerhand ein Loch in die Wand und freut sich schon bald über die ersten 1000 eigenen Flaschen. Aus dem spontanen Kauf entwickelt sich eine grosse Leidenschaft: Heute erstreckt sich das Weingut auf 20 ha Land und produziert 600 000 Flaschen im Jahr. Zum Merlot sind andere Rot- Weiss- und Schaumweine hinzugekommen, ausserdem Grappa und Aceto Balsamico.

«Wir geniessen und pflegen den Lebensstil, welchen wir mit Wein verbinden und versuchen stetig, neue Wege zu gehen.»
David Delea

Auch die zweite Generation arbeitet bereits tüchtig mit: Caesar und David. Jener beschreibt das Werk seines Vaters mit Stolz: «Heute sind wir ein Familienbetrieb mit 40 Mitarbeitern, von denen manche schon 30 Jahre bei uns sind. Wir geniessen und pflegen den Lebensstiel, welchen wir mit Wein verbinden und versuchen stetig, neue Wege zu gehen.»

Partnerschaften

Die «Fattoria l’Amorosa» ist der Ort auf dem Gut, wo Gäste für einige Tage in die Welt der Deleas eintauchen. Im sorgfältig gepflegten Steinhaus, umgeben von weiten Rebbergen, führte auch die Tavolago bereits Workshops durch – inspiriert vom fröhlichen Tessiner Flair. Ein wesentlicher Teil davon, die edlen Tropfen, schenken die Gastgeber seit geraumer Zeit in ihren Betrieben aus. Heute Abend erhalte auch ich einen Eindruck davon, wie vielfältig der Wein aus dem Sonnenkanton ist: Der «Chiar di Luna» zum Beispiel, ein Merlot mit ungewohnt weisser Farbe. Oder der «Carato Riserva», welcher zwei Jahre lang in neuen Barriques aus französischer Eiche ruht, um seine einzigartige Struktur zu entwickeln.

    David delea beilage tavolago ag luzern

Die kühle Sommernacht klingt bei einer Runde Grappa allmählich aus. Neben neuem Wissen habe ich erfahren, wie sich die Partnerschaften der Tavolago nach einem Arbeitstag anfühlen: Der Abend war voll von gutem Essen, vielseitigen Weinen und Digestifs, offenen Gesprächen sowie herzlichem Lachen. So verabschieden wir uns nicht ohne ein Versprechen von David Delea: «Wenn ihr mich im Tessin besuchen kommt, dann degustieren wir alle unsere Grappas nacheinander – damit ihr vergleichen könnt und ich verspreche euch: Ihr werdet Welten erleben.»

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