Auf einer grossen Alp trifft traditionelle Milchwirtschaft auf Innovation, um dem Markt mutig zu begegnen. Um sich als urchige Bergregion im weiten Land zu behaupten. Um faire Lebensumstände zu schaffen. Und der Rückblick wird zum Ausblick.
Die Sonne hat die letzten Nebelfelder bereits vertrieben, als ich die vielen Spitzkehren zum Klausenpass erklimme. Bequem mit dem Auto versteht sich. Eine Kuhherde unterbricht meine Fahrt. Die Tiere sind mit farbigen Kränzen geschmückt: zum Dank, für einen Sommer ohne Zwischenfall. Auf der Passhöhe angekommen, bleibt wenig Zeit, um das Panorama zu geniessen. Um 11 Uhr wird im Urnerboden der Käse gewendet. Der Urnerboden liegt auf der anderen Seite des Berges Richtung Glarus. Er ist die grösste Weide der Schweiz. Auf 18 km2 Land tummeln sich 1'000 Kühe von etwa 40 Älplern. Ich staune nicht schlecht, als mich die frei umherlaufenden muhenden Tiere lautstark begrüssen. Es gibt keine Zäune, sie haben Vortritt. Immer. Im Herzen des kleinen Ortes steht die moderne Alpkäserei.